Sportmedizin, Chirotherapie, Naturheilverfahren, Osteopathische Medizin DO DAAO,
Akademische Lehrpraxis der Universitätsklinik Ulm

Darm und Immunsystem

Wussten Sie, dass der Darm das größte Immunorgan unseres Körpers, also das Organ mit den meisten immunaktiven Zellen ist?

Für ein gesundes Immunsystem ist vor allem die physiologische Bakterienflora des Darmes von großer Bedeutung. Der gesamte menschliche Körper besteht aus etwa 1012 Zellen, allein im Darm leben dagegen 1014 Bakterien. Mit anderen Worten der Mensch hat mehr Bakterien im Darm als Körperzellen insgesamt.

Die Bakterienflora des Darmes kann man grob in 3 Bereiche einteilen. Die Schutzflora, die Immunflora und die Fäulnis-/Pilzflora.

Aufgabe der Schutzflora ist es durch Versstoffwechselung von Ballaststoffen zum einen die Energieversorgung der Darmschleimhaut zu sichern und zum anderen durch die dabei entstehenden Stoffwechselprodukte ein unterstützendes Milieu für die Immunflora zu schaffen. Ebenso führt dieses Milieu zu einer Zurückdrängung und Regulierung der Fäulnis- und Pilzflora.

Die Immunflora hat die Aufgabe das Immunsystem zu stimulieren, durch Präsentation bestimmter Antigene zu aktivieren und eine ausreichende Antikörperproduktion zum Schutz der Schleimhäute (Atemwege, Nase, Ohren, Mund, Scheide) anzuregen.

Die Fäulnis- und Pilzflora hingegen bereitet dem Körper durch vermehrte Gasproduktion sowie belastende Stoffwechselprodukte eher Beschwerden. Dies kann zu vermehrter Infektanfälligkeit, Verdauungsbeschwerden, Verstärkung chronischer Schmerzen oder rheumatischer Beschwerden, Migräneanfällen bis hin zu chronischer Müdigkeit und Leistungsabfall führen.

Antibiotika sind oft notwendig, aber sie zerstören dieses wichtige physiologische Gleichgewicht der Darmbakterien und können dadurch das Immunsystem langfristig schwächen.

Chronische Störungen der physiologischen Bakterienflora des Darmtraktes können vielfältige, oft diffuse Beschwerdebilder auslösen oder verstärken. Einige Beispiele dafür sind

  • Infektanfälligkeit
  • Hauterkrankungen (z.B. Ekzeme, Neurodermitis)
  • Chronische Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Verdauungsstörungen (saurer Magen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Reizdarm
  • Rheumatische Beschwerden des Bewegungsapparates
  • Migraine
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Allergien

Durch eine gezielte Analyse der Darmflora (Privatleistung) und einer darauf aufbauender mikrobiologischen Therapie können häufig Beschwerden gelindert und Medikamente reduziert oder gar abgesetzt werden.